Dr. Franz Jung ist der 89. Bischof von Würzburg auf dem Stuhl des heiligen Burkard und der direkte Nachfolger von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, der das Bistum Würzburg von 2004 bis 2017 leitete. Der neue Bischof reiht sich ein in die lange Liste von Würzburger Oberhirten, die seit der Gründung des Bistums im Jahr 742 an der Spitze der Kiliansdiözese standen. Dazu gehören beispielsweise die heiligen Bischöfe Bruno und Adalbero, bekannte Fürstbischöfe wie Julius Echter von Mespelbrunn, die Schönbornbrüder oder Franz Ludwig von Erthal sowie Hirten des 20. Jahrhunderts wie Matthias Ehrenfried, der spätere Kardinal Julius Döpfner und Josef Stangl.
Gründer des Bistums Würzburg ist der heilige Bonifatius. Er setzte den heiligen Burkard als ersten Bischof von Würzburg ein. Zuvor hatten bereits der irische Missionsbischof Kilian und seine Gefährten Kolonat und Totnan in Franken gepredigt. Das Märtyrergrab der Frankenapostel im Würzburger Neumünster gilt als Ursprungsort und Quelle des Christentums in Franken. Als Bistumspatrone sind sie hochverehrt. Zu den fränkischen Heiligen und Seligen zählen außerdem Aquilin, Arno, Bilhildis, Elisabeth, Gertrud, Hadeloga, Hedwig, Thekla und Lioba sowie die selige Immina. Noch jung im Kreis der Seligen ist der Mariannhillerpater Engelmar Unzeitig (1911-1945), der am 2. März 1945 im Konzentrationslager Dachau an Flecktyphus starb. Er hatte sich dort freiwillig zur Pflege von Flecktyphus-Kranken gemeldet und Hunderten von Todkranken die Sakramente gespendet. Seine Urne ist in einer Seitenkapelle der Mariannhiller Herz-Jesu-Kirche in Würzburg bestattet. Papst Franziskus sprach ihn 2016 selig.
Die Bischofsstadt Würzburg ist für die katholische Kirche in Deutschland von besonderer Bedeutung. Würzburg war Ort des ersten Treffens der deutschen Bischöfe im Jahr 1848. Die Gemeinsame Synode der Bistümer der Bundesrepublik tagte von 1972 bis 1975 im Würzburger Dom und wird deshalb auch Würzburger Synode genannt. Würzburg ist Gastgeber für die Tagungen des Ständigen Rats der Deutschen Bischofskonferenz im Exerzitienhaus Himmelspforten.