Christus braucht deine Stimme!
• Das ist die zentrale Botschaft heute am Geburtstag des Täufers Johannes
• Denn als Johannes gefragt wurde, wer er sei, antwortete er: Ich bin die Stimme (Joh 1,23) (eines
Rufers in der Wüste: Ebnet den Weg für den Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat.)
• Ich bin die Stimme, aber Christus ist das Wort
• Das Wort Christi braucht unsere Stimme, damit es in der Welt vernommen werden kann
• Durch uns will Christus sprechen
• Wie geht das und was heißt das?
Johannes begab sich in die Wüste, um hören zu lernen
• Bevor er Stimme sein konnte, musste Johannes erst einmal hören lernen und begab sich dazu in die
Stille der Wüste
• Wir reden gerne, bevor wir gehört und wirklich zugehört haben
• Zuhören und hören lernen sind notwendig, bevor man Stimme sein kann
• Dazu brauchen wir Zeiten, in denen wir überhaupt erst lernen, neu hinzuhören, was Christus uns zu
sagen hat
• Denn andernfalls verwechseln wir leicht unsere eigenen Worte mit dem Wort, das Christus heißt
• Ohne in der Stille mit sich zu Rate zu gehen, ohne zu hören, welche Stimmen und welche Gedanken
in mir aufsteigen, und was mich im Inneren umtreibt, kann ich nicht wirklich zuhören
• Erst, wenn ich weiß, was in mir rumort und was mich beschäftigt, kann ich noch einmal auf das Wort
des Evangeliums schauen und mir von dort Wegweisung geben lassen
• Und erst dann kann ich Stimme sein, die nicht nur in eigener Sache spricht, sondern die Sache des
Herrn vertritt
Johannes schwadroniert nicht, sondern er spricht aus der Tiefe des Herzens
• Johannes hört sich nicht selbst gerne reden
• Er redet auch nicht ohne Punkt und Komma, damit kein anderer zu Wort kommt
• Sondern Johannes redet aus dem Herzen, weil er selbst von dem zutiefst überzeugt war, was er
sagte und weil er es als richtig erkannt und im Sinne Christi verstanden hatte
• Das war auch sein Geheimnis, denn nur eine Stimme, die von Herzen kommt, erreicht auch die
Herzen der Menschen
Johannes‘ Stimme erklingt in der Wüste
• Johannes ließ seine Stimme in der Wüste erklingen – ein denkbar ungeeigneter Ort, will man meinen
• Aber gerade in den Wüsten dieser Welt muss jemand für Christus die Stimme erheben, dort
• wo die Rechte der Menschen mit Füßen getreten werden
• wo offensichtlich die Wahrheit gebeugt wird und die Lüge herrscht
• wo wirtschaftliche Interessen rücksichtslos über die Interessen der Menschen gestellt werden
• wo Raubbau getrieben wird an den Ressourcen unserer Erde, die für alle ist und der gemeinsamen
Sorge aller anvertraut ist
• wo Menschen verfolgt und gequält werden und auf der Flucht nach einem sicheren Ort suchen
• Die Stimme des Johannes rüttelt auf und fordert uns auf, umzukehren und dem Herrn den Weg zu
bereiten in diese Welt
Stimmenthaltung ist hier nicht erlaubt
• Johannes wusste: Stimmenthaltung ist keine Option
• Wer schweigt, der gibt denen Recht, die lauthals ihre Wahrheit oder Unwahrheit herausposaunen und
alles zu übertönen versuchen - ob er nun will oder nicht
• Schweigen heißt oftmals zustimmen und sich heimlich einverstanden erklären und zum Komplizen zu
machen
• Johannes hat den Mut zum Widerspruch und er scheut dabei auch die Autoritäten seiner Zeit nicht;
knickt nicht ein vor dem König Herodes Antipas, dem er ins Gewissen redet und dem er sein
offensichtliches Unrecht vor Augen hält
• Auch wenn der König die mahnende Stimme des Johannes durch dessen Enthauptung zum
Verstummen bringen will: Sein Wort hallte und hallt durch die Jahrhunderte und lässt sich nie mehr
mundtot machen
Christus braucht deine Stimme
• Geben wir ihm heute unsere Stimme
• Ehren wir Johannes, indem wir seine Sendung fortführen
• Lassen wir in den Wüsten dieser Welt die Stimme Christi erschallen
• Dann bleibt Johannes kein einsamer Rufer in der Wüste mehr, sondern dann wird aus dem einsamen
Rufer ein großer Chor, der Christi Wort verkündet
• So ebnen wir Christus den Weg auch in unsere Welt!