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„Hoffnungssymbol in Zeiten des Umbruchs“

Ernannter Bischof Dr. Franz Jung stellt Wahlspruch und Wappen vor – Wappen mit Ankern und fränkischen Rechen – Bischofsstab als Dauerleihgabe aus dem Bistum Speyer

Würzburg (POW) „Ich merke ein großes Wohlwollen, aber auch große Erwartungen.“ Mit diesen Worten hat der ernannte Würzburger Bischof Dr. Franz Jung die Stimmung in den Wochen vor seiner Weihe zum 89. Bischof von Würzburg beschrieben. Bei einer Pressekonferenz am Dienstag, 15. Mai, im Würzburger Burkardushaus stellte er sein Bischofswappen mit dem dazugehörigen Wahlspruch vor: „spem ancoram animae“ – „eine Hoffnung als Anker der Seele“. Jung bezeichnete den Anker als „ein Hoffnungssymbol in diesen bewegten Zeiten des Umbruchs“. Im Rahmen der Pressekonferenz gab Dr. Stephan Steger, Liturgiereferent der Diözese Würzburg, zudem einen Überblick über die Besonderheiten der Bischofsweihe und Amtseinführung am Sonntag, 10. Juni, im Kiliansdom.

Einen Tag nach seiner offiziellen Verabschiedung im Bistum Speyer stellte sich Jung in Würzburg den Fragen der Journalisten. Es sei „sehr bewegend“ gewesen, sagte Jung über die Pontifikalvesper im Speyrer Dom mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. Er habe in Speyer viel Wertschätzung gespürt. „Ich hoffe, dass die Verbundenheit bleibt, die über die Jahre entstanden ist.“ Um sich auf die bevorstehende Bischofsweihe vorzubereiten, habe er im April an Exerzitien teilgenommen. „Diese Tage der Stille waren für mich sehr wichtig“, sagte Jung. Denn nun folge Termin auf Termin. „Die Bischofsweihe rückt deutlich näher und wird jetzt Wirklichkeit.“

Jungs Wahlspruch lautet „spem ancoram animae“ und ist ein verkürztes Zitat aus dem Hebräerbrief im Neuen Testament. Darin heißt es: „In ihr (der Hoffnung) haben wir einen sicheren und festen Anker der Seele, der hineinreicht in das Innere hinter dem Vorhang (…).“ Das Bischofswappen zeigt neben dem rot-weißen fränkischen Rechen zwei silberne Anker auf blauem Grund. Die Anker finden sich in den beiden gegenüberliegenden Feldern, wobei der untere Anker auf dem Kopf steht. Blau und Silber seien die Farben des Bistums Speyer, während der Anker für seine Heimatstadt Ludwigshafen stehe, erläuterte Jung. Der Anker sei aber auch ein theologisches Symbol. Die beiden Anker stünden für den Anker im Himmel und den Anker auf Erden und damit in direktem Bezug zu seinem Wahlspruch. Dieser sei zugleich ein Hinweis auf das bei der Würzburger Synode entstandene Dokument „Unsere Hoffnung“. „Der Anker ist ein Hoffnungssymbol gerade in diesen bewegten Zeiten des Umbruchs. Wenn die Hoffnung fest im Himmel steht, ist es auch möglich, sich auf der Erde zu bewegen“, sagte Jung. Das sei gerade angesichts der großen Herausforderungen wichtig, vor denen die Kirche nicht nur in Deutschland, sondern weltweit stehe.

Anstelle von neuen Bischofsinsignien wird der künftige Bischof bereits vorhandene Insignien nutzen. „Ich bin froh, dass sich das so gelöst hat“, gab er zu. Das Speyrer Domkapitel überlasse ihm den Bischofsstab des verstorbenen Speyrer Weihbischofs Ernst Gutting als Dauerleihgabe für seinen Dienst. „Es ist ein schönes Zeichen der Verbundenheit mit Speyer und eine schöne Verbindung, dass der Bischofsstab weitergegeben wird“, sagte Jung. Zudem sei Weihbischof Gutting mit seiner Familie eng verbunden gewesen. Der Stab mit einer einfachen Krümme wurde neu vergoldet und um 16 Zentimeter verlängert. Das Kreuz und der Bischofsring stammen nach den Worten Jungs aus dem Nachlass des Bildhauers Max Faller (1927-2012). Dieser hatte auch Stab, Ring und Kreuz für den Speyrer Weihbischof Otto Georgens gestaltet. Der Ring zeigt ein schlichtes Kreuz. Auf dem Brustkreuz sind die Symbole der vier Evangelisten zu sehen: ein Mensch für Matthäus, ein Löwe für Markus, ein Stier für Lukas und ein Adler für Johannes. Die Insignien werden Jung im Rahmen der Liturgie der Bischofsweihe im Kiliansdom übergeben.

Auch auf seinen künftigen Wohnsitz ging Jung ein. Der Umzug sei für Ende Mai geplant. Da es im Bischofhaus derzeit keine abgeschlossene Wohnung gebe, werde er zunächst in eine Wohnung im Erdgeschoss des Domkapitelhauses am Kardinal-Döpfner-Platz einziehen. Diese stehe leer und sei frisch renoviert. Mittelfristig wolle er aber in das Bischofshaus umziehen. Eine Hauswirtschafterin werde sich um seinen Haushalt kümmern.

Die Verbindung von Bischofsweihe und Amtseinführung sei eine „spannende Sache“, sagte Liturgiereferent Steger. Hauptzelebrant wird der Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig Schick sein, Konkonsekratoren Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann (Speyer) und der emeritierte Würzburger Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, Jungs Vorgänger im Amt. Jung wird von zwei so genannten assistierenden Priestern begleitet: dem Passauer Generalvikar Dr. Klaus Metzl und Prior Bruder Jean-Tristan de la Portallière von der Monastischen Gemeinschaft von Jerusalem. Beiden sei er seit vielen Jahren verbunden, sagte Jung.

Steger schilderte einige Besonderheiten der Weiheliturgie. So werde beispielsweise beim Weihegebet das Evangeliar „wie ein Dach“ über den Kopf des künftigen Bischofs gehalten. Im Rahmen der Bischofsweihe wird das Stück „Aria de spe“ für Solosopran und Streichinstrumente aufgeführt. Der Stuttgarter Komponist Jürgen Essl komponierte es im Auftrag der Würzburger Dommusik eigens für die Amtseinführung. Der Text beziehe sich auf den Bibeltext hinter dem Wahlspruch Jungs: „Spem quam sicut ancoram habemus animae tutam ac firmant et incedentem usque in interiora velaminis“ – „In der Hoffnung haben wir einen sicheren und festen Anker der Seele, der hineinreicht in das Innere hinter dem Vorhang“. Steger hob auch die Gabenprozession hervor. Dabei überreichen die Weinkönigin und der Weinbaupräsident ein Holzfässchen mit Frankenwein, weitere Gaben kommen aus den Partnerdiözesen Mbinga und Óbidos. Schließlich bringen drei Kommunionkinder Brot und Wein zum Altar.

Eine seiner ersten Aufgaben nach der Bischofsweihe werde es sein, das Bistum kennen zu lernen, sagte Jung. So wolle er unter anderem alle Dekanate besuchen. Auch die Kiliani-Wallfahrtswoche im Juli sei eine gute Möglichkeit, die Menschen im Bistum kennen zu lernen. „Es ist eine schöne Tradition, bei der Identität erfahrbar wird.“

Vor der Bischofsweihe steht noch die Vereidigung durch den bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder in München an (Details werden noch bekannt gegeben).

sti (POW)

(2018/0495; E-Mail voraus)

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