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Kiliani-Wallfahrtswoche 2025

Hoffnung und Pilgerschaft gehören zusammen

Bischof Dr. Franz Jung feiert Kiliani-Gottesdienst mit Priestern, Diakonen und hauptamtlichen Mitarbeitenden

Würzburg (POW) Ungelöste Konflikte haben enormes Sprengpotential und können dazu führen, dass sich eine Gemeinschaft auflöst. Das hat Bischof Dr. Franz Jung beim Kiliani-Gottesdienst für Priester, Diakone sowie hauptamtliche Mitarbeitende des Bistums Würzburg am Dienstag, 8. Juli, betont. Das zeige die biblische Erzählung von den Emmaus-Jüngern, die sich aufgrund von Irritationen aus der Gemeinschaft in Jerusalem verabschiedet hätten. Jesus, der unerkannt zu den beiden hinzukommt, eröffne einen Raum des Hinhörens und gebe eine Außenperspektive. „Jesus bleibt, wenn wir ihn einladen, bei uns einzukehren.“ Beim Brotbrechen werde aus dem Gast der Gastgeber. „Der Bann des Bösen, das uns Unausweichlichkeit suggeriert und den Konflikt auf Dauermodus stellt, ist gebrochen.“ Jesus ermögliche gerade im scheinbar sicheren Ende einen neuen Anfang. „Er schenkt im Tod das Leben“, betonte der Bischof. Im Würzburger Kiliansdom feierten rund 850 Gläubige den Pontifikalgottesdienst mit. Eigens wurde an die im vergangenen Jahr verstorbenen Kolleginnen und Kollegen erinnert und für diese gebetet.

Im Anschluss waren alle zur Begegnung im Kilianeum eingeladen. Mitglieder der Mitarbeitervertretung (MAV) sowie Beschäftigte der Würzburger kirchlichen Tagungshäuser kümmerten sich um die Bewirtung. Zuvor warb Dominik Großmann, Referent für den Katholikentag 2026, für die Teilnahme an dem bundesweiten kirchlichen Großereignis in Würzburg vom 13. bis zum 17. Mai 2026.

In seiner Predigt erklärte Bischof Jung, das Motto der diesjährigen Kiliani-Wallfahrtswoche, „Pilger der Hoffnung“, mache deutlich: Hoffnung und Pilgerschaft gehörten zusammen. Hoffnung bedeute, noch nicht am Ziel zu sein, sondern sich nach einem Ziel auszustrecken in Erwartung, es auch zu erreichen. Die Emmaus-Erzählung weise nicht nur auf ungelöste Konflikte hin, sondern auch darauf, dass es gefährlich sei, Problemanzeigen einfach zu übergehen. Diese würden oft aus verschiedenen Gründen ignoriert: Aus Bequemlichkeit, Rechthaberei, Tradition oder Hilflosigkeit – „eine gefährliche Strategie“.

Jesus gehe zuerst unerkannt mit den beiden Jüngern mit. „Er eröffnet den Raum für die Klage, er fragt nach, hört zu. „Im Erzählen wird das Problem überhaupt erst greifbar.“ Als Bischof sei er allen dankbar, die Räume des Hinhörens eröffneten: in den Gremien und Pfarreien, in der geistlichen Begleitung, im Mitarbeiterjahresgespräch, bei MAV, der Gemeindeberatung, der Supervision und dem Coaching. Jesus versuche konsequent, die Perspektive der Emmaus-Jünger zu weiten und sie aus ihrem Tunnelblick herauszuführen. „Eure kleine Hoffnung wurde enttäuscht, wie so oft im Leben, aber es gibt eine größere Hoffnung, die besagt, dass in jedem Konflikt auch Potential für etwas ganz Neues und Anderes steckt.“

Nachdem Jesus den Jüngern diesen Pfad gewiesen habe, hätten die beiden gespürt, dass sie ihn noch nicht gehen lassen wollen und luden ihn zum Bleiben ein. „Und das Wunder geschieht: Aus dem Gast wird plötzlich der Gastgeber, der das Brot bricht und das Mahl der Versöhnung feiert.“ Es gehe nicht darum, sich beleidigt zurückzuziehen oder sich in Schuldzuweisungen zu ergehen. Gott gehe gerade die krisenhaften Wege mit. „Er schenkt wirklich Auferstehung und nicht nur Wiederbelebung des Alten, weil wir im Idealfall alle über uns hinausgewachsen sind und neu zueinander gefunden haben, so wie die Emmaus-Jünger.

Hoffnung verändere sich daher im Prozess immer wieder. „Sie beißt sich nicht fest, sondern richtet sich konsequent auf Jesus hin neu aus.“ Auch die Menschen würden durch die Hoffnung verändert. „Wir wachsen gemeinsam an und in den Herausforderungen.“ Diese Hoffnung auf Verwandlung verändere letztlich auch die Welt, „der wir das Zeugnis der Hoffnung schuldig sind“, wie Bischof Jung hervorhob.

Für die musikalische Gestaltung des Gottesdiensts sorgte unter anderem das Bläserensemble des Bischöflichen Ordinariats unter der Leitung von Bläserreferent Dekanatskantor Karl-Heinz Sauer.

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mh (POW)

(2925/0737; E-Mail voraus)

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