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Dokumentation

„Es war eine gute gemeinsame Zeit!“

Grußwort von Bischof Dr. Franz Jung bei der Verabschiedung von Erzbischof Dr. Ludwig Schick in den Ruhestand am dritten Adventssonntag, 11. Dezember 2022, im Bamberger Dom

Lieber Ludwig,

liebe Festgäste,

liebe Schwestern und Brüder im Herrn,

Die Gnade Gottes erzieht uns dazu, besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt zu leben,
während wir auf die selige Erfüllung unserer Hoffnung warten:
auf das Erscheinen der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Retters Christus Jesus. (Tit 2,12)

„Besonnen, gerecht und fromm“. Dieses Wort aus dem Titusbrief beschreibt nicht nur die drei Eigenschaften des adventlichen Menschen, der auf die Wiederkunft des Herrn wartet. Man kann dieses Wort auch als treffliche Charakterisierung von Ludwig Schick auffassen. Lassen Sie mich das kurz ausführen.

Besonnen

Der Kanonist und Kirchenrechtler Ludwig Schick ist ein besonnener Mann. Das bringt die Nüchternheit seiner Profession mit sich. Ich habe dich, lieber Ludwig, immer erlebt als jemanden, der wohltuend um Sachlichkeit und Objektivität bemüht war und bemüht ist. Das hat die Problemlösung in vielen Fällen gefördert und ermöglicht, dass wir gemeinsam weitergekommen sind. Hinter aller Nüchternheit blitzt aber auch immer wieder der Schalk auf, der nicht alles so bierernst nimmt, sondern mit der nötigen Distanz und einer Prise Humor die Dinge betrachtet. Denn jede Attitüde und Wichtigtuerei sind Deinem Wesen fremd. Das hat die Kommunikation mit Dir immer sehr wohltuend gemacht.

Gerecht

Gerecht, das heißt, immer auf Ausgleich bedacht in der Metropolie. Denn Metropolie war für Dich immer viel mehr als nur eine kirchenrechtliche Struktur. Das gute Miteinander war ein vorrangiges Ziel Deines Wirkens. Ich denke an die gemeinsamen Projekte, die wir angegangen sind. Zu nennen sind hierbei das Propädeutikum, der gemeinsame Pastoralkurs, die gemeinsame Ausbildung der Seminaristen in Würzburg und die gemeinsam getroffene Entscheidung, die Studienphase unserer Seminaristen nach München zu verlegen.

Bei gerecht denke ich aber auch gerne an Deine Bereitschaft, jederzeit mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und unkompliziert Amtshilfe zu leisten, ohne sich mehrmals bitten zu lassen und ohne Vorbedingungen. Ein Anruf hat genügt und Ludwig hat geholfen.

Aber auch die Sorge um das Wohlergehen der bischöflichen Mitbrüder war Dir ein echtes Anliegen. Voneinander zu wissen und dem Einzelnen nachzugehen bei Krankheit oder anderen Schwierigkeiten, hat Dich ausgezeichnet und den Zusammenhalt untereinander gestärkt. Das ist alles andere als selbstverständlich.

Und fromm

Bei fromm denke ich an den geschätzten Festprediger Ludwig Schick in fränkischen Landen, wohin Du seit Deiner Studienzeit noch vielfältige Beziehungen hast und pflegst. Dabei kannst Du aus Deiner reichen Erfahrung als Professor, Generalvikar und Bischof schöpfen und lebensnah das Evangelium verkünden. Ich denke aber auch an die geistlichen Akzente durch die Treffen der beiden Domkapitel von Würzburg und Bamberg. Natürlich darf auch die Erinnerung an meine Bischofsweihe nicht fehlen, die für viele Menschen ein wichtiges geistliches Ereignis war, das noch immer bei den Gläubigen präsent ist, weil es sich so tief eingeprägt hat.

Leben im Adventsmodus

Das Erzbistum Bamberg befindet sich nun im Advents-Modus, wenn man so sagen darf, im Blick auf die „selige Erfüllung der Hoffnung“ auf einen guten Erzbischof. Aber auch Du lebst im Modus des Advent mit der „seligen Erfüllung deiner Hoffnung“, jetzt endlich loslassen zu dürfen und dem wiederkommenden Herrn die Verantwortung in die Hände zurücklegen zu können. Es entspricht der Dir eigenen Klarheit, selbst verantwortet den Übergang gestaltet zu haben als einer Zeit für Dich im Un-Ruhestand: „außer Dienst, aber immer zu Diensten“!

Danke, lieber Ludwig, für Deinen Dienst als unser Metropolit! Danke für dein Beispiel als treusorgender Hirte. Danke für das gute Miteinander, das uns hoffentlich über deinen Ruhestand hinaus erhalten bleibt. Ja, es war eine gute gemeinsame Zeit! Lieber Ludwig, Gott befohlen!