Auderath/Rödelmaier (POW) Die Karmelitinnen aus dem ehemaligen Konvent Rödelmaier hat Bischof Dr. Franz Jung am Donnerstag, 13. März, im Kloster Auderath in der Eifel besucht. In den dortigen Karmel waren die Ordensfrauen aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld Ende vergangenen Jahres übergesiedelt. Der Besuch erfolgte im Anschluss an die Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Steinfeld in der Eifel. Beim gemeinsamen Kaffee erkundigte sich der Bischof über das Wohlbefinden der fränkischen Schwestern in der neuen Heimat.
Bei einem intensiven geistlichen Austausch berichteten die Schwestern beider Konvente, wie es ihnen seit dem Umzug ergangen ist. Wichtig war die Feststellung, dass alle Schwestern gemeinsam in Auderath einen neuen Konvent bildeten. Diese Fusion sei beispielhaft für die Föderation der Karmelitinnen in Deutschland, weshalb sie gewissermaßen „unter Erfolgszwang“ stünden, wie die Schwestern augenzwinkernd sagten. Dass die Fusion ernsthaft vollzogen werde, zeige sich unter anderem bei der Klosterleitung: Wochenweise wechseln sich jeweils Schwester Ancilla Bulowski, ehemals Rödelmaier, und Schwester Hildegard Grimme (Auderath) in der Funktion der Priorin ab. Erst bei der nächsten Wahl werde die Gemeinschaft eine neue gemeinsame Priorin wählen.
Trotz der intensiven Vorbereitung auf den Schritt der Zusammenlegung beider Konvente müsse sich vieles neu einspielen, erklärten die Ordensfrauen. Das betreffe zum Beispiel den zeitlichen Ansatz der Gebetszeiten und der täglichen Rekreation. Dazu gehört auch die Frage, ob mehr Anbetung gehalten werde, oder ob dem inneren Gebet mehr Raum gegeben werden soll. Um alle Fragen des täglichen Miteinanders gut abzustimmen, werde wöchentlich ein Kapitel abgehalten, in dem die aktuellen Herausforderungen besprochen werden.
Eine wichtige Etappe auf dem Weg des Zusammenwachsens stehe noch aus: die Frage, unter welches Patronat sich die neue Gemeinschaft stellen will. Allerdings waren sich alle darin einig, dass dieser Schritt momentan noch zu früh sei. Es bleibe also weiter eine spannende und bisweilen auch spannungsreiche Zeit, die aber alle als gewinnbringend erachteten.
Schon jetzt zeige sich, dass die Schwestern wieder mehr Zeit für das kontemplative Gebet fänden, also ihre ursprüngliche Berufung in ihrer Schönheit und Tiefe wiederentdeckten. „Das ist ein vorläufiges Resümee, mit dem man mehr als zufrieden sein kann“, erklärte Bischof Jung.
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