Er habe das Buch im vergangenen Jahr zum ersten Mal gelesen und es mittlerweile fast drei Mal gelesen, erzählte der Bischof: „Erst wenn man merkt, wie kunstvoll die einzelnen Dinge miteinander verwoben sind und wie die Themen im Buch wiederkehren, erschließt sich seine Schönheit.“ In der ausgewählten Passage besucht Thomas Enzinger zum zweiten Mal die Hauptperson Lina, die mit ihrer Tochter auf einem Bergbauernhof lebt. Der Star zweier Bergfilme, dem in der Stadt die Frauen nachlaufen, teilt für einige Tage ihren Alltag und verbringt schließlich eine Nacht mit ihr. Eine echte Chance hat er bei Lina jedoch nicht, und nach drei Tagen verlässt er den Hof für immer. In der anschließenden intensiven Diskussion überlegte Bischof Jung gemeinsam mit den Zuhörerinnen und Zuhörern, was Lina zu ihrem Verhalten bewegt und welche Rolle einige der wiederkehrenden Motive spielen, etwa das Mondlicht oder „die schöne Insel im Weltmeer“. Das Publikum dankte ihm nach fast eineinhalb Stunden Lesung und Austausch mit langem Applaus.
sti (POW)
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