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Kiliani-Wallfahrtswoche 2025

„Aufbrechen und neue Wege gehen“

Bischof Dr. Franz Jung feiert Wallfahrtsgottesdienst mit Gläubigen aus der Region Würzburg – Wallfahrerin: „Kiliani gehört einfach dazu“

Würzburg/Gemünden/Karlstadt/Lohr/Oberthulba (POW) Hoffnung und Pilgerschaft gehören immer zusammen. Das hat Bischof Dr. Franz Jung beim Kiliani-Wallfahrtsgottesdienst für die Region Würzburg am Donnerstag, 10. Juli, im Würzburger Kiliansdom betont. Kilian und seine Gefährten hätten als erste Pilger der Hoffnung das Evangelium nach Franken gebracht und die Freude der Gegenwart Jesu Christi verkündet. „Auch wir als Christinnen und Christen sind auf der Pilgerschaft“, begrüßte der Bischof die rund 650 Gläubigen. Sie kamen aus den Dekanaten Kitzingen, Main-Spessart, Würzburg und Bad Kissingen. Zwölf Menschen war noch vor Sonnenaufgang in Retzbach aufgebrochen und nach Würzburg gelaufen, etwa 150 Frauen und Männer waren vom Viehmarkt zum Dom gelaufen.

In seiner Predigt erläuterte Bischof Jung, was es bedeute, ein Pilger oder eine Pilgerin aus Hoffnung zu sein. Als Pilger aus Hoffnung entdecke man die eigene Mission wieder. So wie Kilian aus Mullagh, der in die Fremde aufbrach, um das Evangelium in die Welt zu tragen. Glaube brauche Sicherheit, Vertrautheit und Verlässlichkeit, sagte der Bischof. „Aber wenn wir als Kirche die Menschen in den nächsten Jahren erreichen wollen, die immer weniger zu unseren Gottesdiensten kommen, dann müssen wir aufbrechen und neue Wege gehen.“ Die Kirche sei das Mittel und nicht das Ziel, betonte der Bischof: „Das Ziel ist Jesus Christus. Es geht darum, die Leidenschaft und Begeisterung für Christus wiederzugewinnen, die uns über unsere engen Grenzen hinausführt zu den Menschen.“

Der Pilger aus Hoffnung bewähre sich in den Prüfungen des Lebens, fuhr der Bischof fort. Ein Aufbruch könne anstrengend, auch entmutigend sein. Diskussionen wie beispielsweise darum, welche Immobilien man behalten wolle und von welchen man sich trennen müsse, seien für alle Beteiligten belastend. Doch manchmal gebe die Trennung eine Freiheit, um etwas wirklich Neues zu wagen. „Die Hoffnung hält im Herzen jung, weil sie Neues erwartet und sich nach dem Neuen ausstreckt. Ich wünsche uns, dass der Herr bei uns bleibt in unserem Ringen und wir gemeinsam beherzt einen Schritt nach vorne gehen.“

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„Der Pilger aus Hoffnung lebt aus der Gegenwart des erhöhten Herrn“, sagte der Bischof und lud zu Glaubenswegen der Hoffnung ein: „Welche Hoffnung hat mich begleitet? Welche wurde enttäuscht und was habe ich dann gemacht? Wer hat mir Hoffnung gegeben? Wir müssen einander bezeugen, welche Hoffnung wir im Herzen tragen.“ Nur so könne man als Gemeinschaft zusammenwachsen und einander tragen. Das Leben zu teilen heiße auch, die Hoffnung miteinander zu teilen, die wie das eucharistische Brot dadurch nicht weniger werde, sondern mehr. „Ich lade Sie in diesem Jahr dazu ein, Orte und Momente zu finden, in denen Sie sich austauschen können über die Hoffnung, die Sie erfüllt.“ In Zeiten des Umbruchs sei das Zeugnis der Hoffnung umso mehr gefragt, schloss Bischof Jung und zitierte den Apostel Paulus: „Seid fröhlich in der Hoffnung, seid geduldig in der Bedrängnis, beharrlich im Gebet!“

Am Ende des Gottesdiensts lud Domkapitular Albin Krämer, Bischofsvikar für den Katholikentag, zu der Großveranstaltung vom 13. bis 17. Mai 2026 in Würzburg ein. „Wir laden Sie sehr herzlich ein, mit uns dieses Fest des Glaubens zu feiern. Feiern wir miteinander unseren Glauben und das Leben.“ Auf dem Kiliansplatz gab es zudem einen Infostand zum Katholikentag. Nach dem Schlusssegen nutzten viele Menschen das Angebot, sich unter Auflegen von Reliquien der Frankenapostel segnen zu lassen.

Robert Flögel aus Oberthulba, Leiter des Dekanatsbüros Main-Spessart, und Anja Kohlhepp aus Karlstadt sind von Retzbach nach Würzburg gelaufen. Aufbruch war um 4.30 Uhr morgens. „Es ist ein schönes Erlebnis, in den Tag hineinzulaufen“, sagte Kohlhepp. Der Kiliani-Gottesdienst sei immer „schön und festlich“, findet sie: „Der Dom ist voll und man bekommt einfach Gänsehaut wenn alle mitfeiern.“ Wallfahren sei etwas Besonderes, sagte Flögel. „Wir wollen uns als Christen nicht verstecken, sondern zeigen, dass wir zusammengehören.“

Sie feiere seit Jahren Kiliani mit, „das gehört einfach dazu“, sagte Luzia Schneider aus Lohr-Wombach. Sie ist mit der Buswallfahrt aus dem Dekanat Main-Spessart gekommen und vom Viehmarktplatz in den Dom gelaufen. Schon der Einzug in den Dom sei „ergreifend“. Die Predigt des Bischofs sei „inhaltsreich“ gewesen und er sei auch auf die Menschen eingegangen. Ihre Mitpilgerin Anna-Maria Krebs aus Gemünden ergänzte: „Man hat immer ein Anliegen und es ist schön, das in der Gemeinschaft mitzutragen.“ Der Gottesdienst und auch die Predigt seien sehr gut gewesen. „Man konnte gut mitgehen.“

sti (POW)

(2925/0742; E-Mail voraus)

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