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Andockpunkte für die Menschen bieten

Bischof Jung zu Gast bei Instagram-Livetalk der Romero-Jugend

Würzburg (POW) „Wenn es eine gute Idee gibt, fangt einfach an.“ Dazu hat Bischof Dr. Franz Jung beim Instagram-Livetalk „Gott.Welt.Menschen“ der Romero-Jugend Altenburg (Bistum Dresden-Meißen) am Freitagabend, 20. Januar, aufgefordert. Mit Alexander Fischer von der Romero-Jugend sprach der Bischof unter anderem über Teamarbeit in der Kirche, die Kunst der Improvisation und seine Eindrücke von der Pastoralreise in das brasilianische Partnerbistum Óbidos.

„Ein ganz tiefer Eindruck ist die ungeheure, warme Herzlichkeit der Menschen“, erzählte Bischof Jung von seinem Aufenthalt im Bistum Óbidos. Es sei von der Fläche halb so groß wie ganz Deutschland und liege mitten im Regenwald. Allein die Anreise habe zwei Tage gedauert. Da es wenige Priester und hauptamtliche Seelsorger gebe, spielten die Laien eine große Rolle. „Wir haben uns mit Seelsorgenden unterhalten, die versuchen, in einer Pfarrei mit 40 Außenstellen den Alltag zu bewältigen. Die Laien sind in den Außenstellen ganz wichtige Vermittler des Glaubens“, sagte der Bischof. Es sei eine „komplett andere Welt“ und mit deutschen Maßstäben nicht zu vergleichen. Tief berührt habe ihn der Besuch auf der „Fazenda da Esperança“, einer Wohngemeinschaft für ehemalige Drogenabhängige. Nach dem Gottesdienst hätten vier junge Männer erzählt, wie sie durch das Gemeinschaftsleben und das Gebet aus dem „Teufelskreis der Drogen“ ausgestiegen seien.

In Brasilien habe er das erlebt, was er auch in seiner Videoansprache zum Jahr 2023 gesagt habe: „Die Improvisation, einfach anzufangen ohne Absicherung, sie ist der Weg, wie das Reich Gottes zu uns kommt.“ Wenn es eine gute Idee gebe, „fangt einfach an, guckt was sich daraus entwickelt“, sagte Bischof Jung. Auch in der Weihnachtsgeschichte sei viel passiert, ohne dass es vorher in allen Details durchdacht wurde. Improvisation und Flexibilität seien heutzutage in allen Berufen wichtig, auch für das Amt des Bischofs. „Als Bischof ist man zum Glück nicht alleine, sondern hat viele Mitarbeitende. Ohne mein Team könnte ich vieles nicht tun.“ Auch in den neuen Pastoralen Räumen des Bistums Würzburg sei man dabei, Teamarbeit zu etablieren. „Team ist man nicht, Team wird man“, betonte der Bischof. Wichtig sei dabei auch die Frage, wie Kirche die Menschen heute erreichen könne. „Wir müssen sehen, dass wir möglichst viele Schnittstellen bieten, an denen die Menschen neu andocken können.“ Die Kirche in Würzburg biete da viele Möglichkeiten – vom klassischen Gottesdienst im Dom bis hin zu modernen Gottesdienstformen oder auch digitalen Formaten: „Die Kunst ist, als katholische Kirche möglichst viele Andockpunkte zu haben, an denen wir anschlussfähig sind für Menschen auf der Suche.“

Das komplette, rund 30-minütige Gespräch kann auf dem Instagram- sowie dem Facebook-Kanal der Romero-Jugend Altenburg angehört werden.

(0423/0117; E-Mail voraus)

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